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Wie macht man aus einem Event ein Saisonhighlight?

Wie jedes Jahr versuchen wir ein Saisonhighlight außerhalb des Regattageschehens zu organisieren. Letztes Jahr segelten wir von Potsdam nach Werder und am Abend gab es noch ein cooles Abendprogramm. Dieses Jahr sollte es in die andere Himmelsrichtung gehen, vorbei am neu erbauten Stadtschloss, am Park Babelsberg, unter der Glienicker Brücke durch bis hoch zur Alten Meierei - so war jedenfalls der Plan. 
 
Ein Termin wurde relativ schnell gefunden. Also zeitnah die benachbarten Vereine über den Plan informiert und ins Boot geholt, die Sportler wurden eingeladen und dann sollte es am 02. Oktober im Rahmen des Trainings los gehen. Das Einzige was wir nicht planen können, ist wie immer, die Wetterlage.
 
10 °C Lufttemperatur und eine Windstärke 4 und in Böen bis 6 am Dienstag und am Mittwoch sogar eine Windstärke 6 und in Böen bis 8. Den Windfinder konsultierte ich nun täglich, in der Hoffnung, dass sich der Wind und die Temperatur noch zu unseren Gunsten ändern - aber es sollte wohl nicht so sein. 
Umso näher der Termin rückte, umso besorgter klangen die Anrufe und Nachfragen.
 
Natürlich hatten wir einen Plan B. Also fing ich bereits am Samstag an diesen in Kraft zu setzen. Dickschiffe wurden mobilisiert, die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Montag mal eben für 40 Kinder und 10 Betreuer einkaufen, noch einmal kurz Arbeiten gehen und um 16 Uhr konnte es los gehen. 
 
Die ganz Lütten haben wir auf das motorisierte Dickschiff gesetzt, die Opti-Einsteiger durften auf einem segelnden Kielboot mitarbeiten und die Opti-Fortgeschrittenen sollten segeln. Mit Rückenwind ging es zügig Richtung Vorderkappe. Dort durften sie noch eine Runde mit Halbwind umherheizen, während ich mit den Lasern im Schlepp bereits vorgefahren war, um die Brückensituation zu umgehen. Wir kamen gut gekühlt bei unserem Gastgeber, dem Potsdamer Seesportclub, an. 
Unsere Freunde vom PSSC nutzten die Chance, um mit ihren Robinson Jollen über den See zu brettern. Wir hingegen brachten erst einmal die Boote ans Land, um etwas Wärme zu tanken. Inzwischen kamen auch die Optigruppen segelnd an. 
 
Das Abendbrot - selbstgemachte Pizza - war der Renner und konnte dank des zweiten Ofens, als auch der vielen fleißigen Hände, die Zubereitungszeit im Rahmen halten. Das Abendprogramm - Stockbrot und Nachtwanderung - haben wir aufgrund des Wetters (Achtung Wortspiel) abgeblasen, gab es doch viele neue Kinder und Jugendliche kennen zu lernen.
 
Für die Betreuer wurde die Nacht, durch ein verfrühtes Erwachen der Kinder, drastisch gekürzt. Pünktlich um 8 Uhr gab es Frühstück und um 9 Uhr war auch schon Ablegen der Boote angesagt. Gegen 10 Uhr war dann auch der letzte Opti auf dem Wasser und wir flogen im Gänsemarsch über den Tiefen See. Zwei Robinson Jollen, zwei Laser 4.7, zwölf Optimisten, eine Ixylon, ein Kielboot und vier Motorboote - in Summe 40 Kinder aus 5 verschiedenen Vereinen aus dem Revier.
 
Das Vorhaben, unter der Glienicker Brücke durchzusegeln wurde durch die Berufsschifffahrt und den böigen Wind leider nicht ermöglicht. Gegen 11 Uhr kreuzten wir auf und bauten einen Schleppverband, damit es dann zurück in der Sportgemeinschaft Segeln Potsdam pünktlich Mittagessen geben konnte. 
 
Am Ende saßen die abgekämpften aber überglücklichen Sportler, als auch die Betreuer, vor den großen Portionen Nudeln mit Tomatensoße. Angesichts dieser schwierigen Windbedingungen wird das Event in Erinnerung beleiben und so wurde daraus das Saisonhighlight.